Freitag, 16. September 2016

Stadt, Land, Fluss Teil 2

Es ist Montag und wir werden zur Wohnungseinweihung nach Madurai eingeladen. Eine der Mitarbeiterinnen aus Muhil zieht mit ihrem Mann vom Land in die Stadt nahe des Zentrums. Das Ritual ist relativ simpel erklärt: Man kocht Milch auf, welche etliche guten Dinge symbolisiert, welche wie diese Milch in dieser Wohnung gedeihen sollen. Danach wird Zucker hinzu gegeben und jeder bekommt einen Becher voll. Bevor man diesen trinkt wird man noch mit einer Blume und einer gelben Masse und rotem Puder verziert, welche das dritte Auge darstellt. Danach sind wir weiter gezogen um uns in einem Kaufhaus Sachen zu kaufen. Uns erwartet ein riesiger Store mit fast genauso vielen Angestellten wie Käufern und fast jeder wird hier beraten. Wir gelangen in den vierten Stock um nach Hemden und Hosen Ausschau zu halten. Nach kurzer Zet werden auch wir angesprochen was wir suchen und werden prompt zu den nahe gelegenen Hemden geführt. Hier probieren wir einige Hemden an und welche uns passen werden weggeräumt und man bringt uns einen Zettel zur Abholung. Nachdem wir mit allen Dingen fertig sind gehen wir wieder nach draußen und uns erfasst die immerwährende Hitze. Bei einem weiteren Ausflug nach Madurai, welchen wir vier allein antreten, Stehen wir halb planlos am Big Bazar und wollen in Richtung Tempel. Nur haben wir absolut keine Ahnung wo sich hier eine Bushaltestelle befindet oder in welche Richtung wir fahren müssen. Wir fragen also eine Verkäuferin welche uns den Weg erklärt. Wir überqueren die gut gefüllte Straße und stehen letztendlich doch wieder auf der falschen Seite.... Also wieder die Straße überqueren und dann beginnt die Suche nach einer Bushaltestelle. Noch während wir suchen fährt ein Bus den wir nehmen können heran und hält kurz vor uns. Leider diskutieren wir zu lang und der Bus ist schon weg bevor wir ankommen. Also doch zu Fuß bis der nächste Bus vorbei fährt. An einer Kreuzung ist es dann endlich so weit und wir steigen in einen Bus ein, wo wir weder wissen wo er hinfährt, noch wie weit wir fahren müssen. Anhand des Navis im Smartphone verfolgen wir unserer Strecke und steigen in der Nähe der Tempel aus. Es folgt ein kurzer Fußmarsch von 25 Minuten um letztendlich mit einigen Stopps für die Begutachtung von Ständen an den Tempeltürmen von Madurai anzukommen. Dort vereinbaren wir, dass wir uns 15:00 am Nordturm treffen, falls wir uns verlieren. Letztendlich biegen Henryk und ich in eine wunderschöne Gasse ein, wo allerlei Metall verkauft wird. Dort finden wir auch die Becher, aus welchen wir hier täglich trinken. Am Ende dieser Gasse steigen wir ein paar Stufen hoch um erneut in eine Verkaufstraße, diesmal die der Schneider und Schmuckverkäufer, einzutauchen. Wir halten an einem Stand mit Bronzefiguren an und Henryk feilscht mit dem Besitzer über den Preis. Nachdem er 2 kleine Statuen erworben hat werden wir von einem Inder angesprochen, ob wir das Tempelgelände von oben sehen wollen. Natürlich lehnen wir nicht ab und so werden wir zum Nordturm in ein Teppichgeschäft geführt. Nachdem wir die zweite Etage erreicht haben wird unser derzeitiger Führer abgelöst und wir folgen wahrscheinlich dem Chef dieses Geschäfts. Oben angekommen bietet sich uns ein atemberaubender Blick über die Tempelanlage. Wir machen natürlich Fotos, Henryk mit seiner Kamera und ich mit meinem iPhone.

Der Süd-, West- und Nordturm (von links nach rechts)
Da uns der Chef nicht ganz koscher aussieht behalte ich ihn immer im Auge was er macht. Schließlich steigen wir wieder runter und und uns wird eine ansehnliche Sammlung an Mitbringseln gezeigt, welche alle ab Rs 800 zu erwerben sind. Nach 10 Minuten gehen wir ohne etwas gekauft zu haben aus dem Laden, da wir weniger als Rs 500 bei uns tragen. Draußen treffen wir auf die Mädchen und wir suchen uns eine Route zu einer Stelle zum Mittag essen raus, welche uns jedoch in die Irre führt. Schließlich googlen wir das Geschäft und fragen einen Rikschafahrer ob er uns dorthin fahren kann. Nach einigen Verständigungsproblemen und der Hilfe von zwei weiteren Indern werden wir durch halb Madurai gefahren. Unterwegs überqueren wir den Kaveri, welcher aufgrund des Damms oberhalb nur ein Zehntel oder weniger Wasser führt als ursprünglich. Unter anderem ist dieser Damm auch derzeitig der Grund warum in Bangalore Kanartaka und Tamil Nadu demonstrieren und es Ausschreitungen gibt. Da die gesuchte Bäckerei sich auf einer langen Straße befindet fragt unser Fahrer unterwegs nochmal nach dem Weg und uns werden von Kindern Süßigkeiten zum Kauf angeboten. Schließlich kommen wir an und ich markiere mir die Stelle in meinem Navi. Kurz nach unserem kleinen Mittagessen fahren wir mit einer kommunistischen Rikscha zum Busbahnhof, wo unser Bus nach Tirumangalam abfährt und 5 Minuten später sind wir auf dem Rückweg aufs Land.

Ausblick auf ein Tor zu Madurai aus der Bustür
Nun ... es waren viele Eindrücke und ich habe sicherlich auch einige nicht erwähnt, da es einfach überwältigend ist. Falls ihr weiterhin Fragen habt seid nicht zögerlich und fragt einfach drauf los indem ihr mir einen Kommentar hinterlasst oder mir eine Nachricht zu kommen lasst.

Viele Grüße aus Indien!
Euer Albrecht

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