Freitag, 2. September 2016

Anreise! Und weiter?

Wer von euch kennt es, dass man eine Woche bevor man fliegt den zweiten oder sogar dritten Packlisten anlegt? Bei mir war es die zweite Packliste und der erste Koffer. Doch was genau braucht man eigentlich in Indien? Auf jeden Fall eine Verbindung zur Außenwelt, also mindestens ein Handy und einen externen Akku dafür. Desweiteren natürlich eine Kamera und einen Laptop um euch auf dem laufenden zu halten. Auch Anziehsachen sind auf der Packliste gern gesehen :D Insgesamt haben diese Dinge erstmal 15kg gewogen und ich hatte 2 mal 23kg Koffer Freigepäck. Diese füllte ich dann mit einigen Gastgeschenken, Verpflegung, Medikamenten und jeder Menge Pflege/Schutzprodukten. So zog ich dann am 25.8. mit 42kg Koffergepäck nach Berlin Tegel und checkte zusammen mit Henryk für Air Berlin ein. Kaum war ich 20 Minuten da verschwanden meine Koffer in den Tiefen des Flughafens und so langsam wurde mir so richtig klar, dass ich bald Deutschland für ein Jahr verlassen werde. All die Freunde, Unterstützer, Familie und Menschen werde ich jetzt für mindestens ein Jahr nicht mehr sehen und die meisten auch nicht hören ... Allerdings können all jene mein Jahr verfolgen und das gibt mir eine gutes Gefühl, da ich meine Erfahrungen mit all jenen teilen kann die kein solches Jahr machen können oder denen es noch bevorsteht. Nach gut eineinhalb Stunden kam eine Freundin von Henryk vorbei um sich noch zu verabschieden, währen wir schon kurz vorm Boarding waren. Kaum waren wir durch das Boarding ging es in den Flieger und die letzten Nachrichten mit meinen besten Freunden wurden ausgetauscht und dann kappte die Verbindung, ich lehnte mich zurück und genoss den Flug über die Wolken, Gebirge und endlosen Landschaften. Schließlich kamen wir in Abu Dhabi, unserem ersten Umstieg, an und wurden von einer ersten Hitzewelle geröstet: 43 Grad außerhalb des Flughafens und kurz darauf der nächste Schock: der ca. 19 Grad gekühlte Flughafen. Man gewöhnte sich schnell an die Temperatur und wir fanden auch schnell eine Bleibe für die nächste dreiviertel Stunde. Schließlich ging es mit Etihad weiter in Richtung Chennai.

Henryk und ich in Abu Dhabi am kostenlosen WLAN
Kaum war das Boarding vorbei fiel uns auf, dass fast nur Inder in diesem Flugzeug saßen. Wir machten es uns gemütlich und genossen auch diesen Flug mit einem Gericht und einigen Getränken. Nach einigen Turbulenzen und verwirrenden Zetteln kamen wir in Chennai am Flughafen an. Wir dachten uns, dass der Stress nicht für uns ist und wir einfach ganz um Schluss aussteigen. Leider haben wir damit keinen Stress übersprungen, sondern wir mussten auf dem schnellsten Weg zum auschecken gehen, dann weiter zur Kofferabholung und dann zum CheckIn im DomesticAirport rennen. Dort hatten wir noch fast noch eine Stunde Zeit um einzuchecken und durch die Sicherheitskontrolle zu kommen. Allerdings erwies sich diese Zeit als sehr sehr rar, da wir erst 25 vor Boardingschluss an der Sicherheitsbarriere waren. Dann 15 Minuten vor Schließung haben wir uns entschieden uns vorzudrängeln und wurden auch von den Beamten durch gewunken. Am Ende blieben von den 115 Minuten Umsteigezeit 7 übrig um von der Sicherheitskontrolle zum Boarding zu kommen. 2 Minuten vor Schließung standen wir dann doch beim Boarding und stiegen in das Shuttle zum Flugzeug ein. Es war nicht schwer zu erraten, dass wir mit einer Propellermaschine nach Madurai fliegen. Allerdings waren wir umso mehr überrascht, dass wir die einzigen Hellhäutigen waren. Bevor es losging haben wir uns entscheiden diesen Flug nicht zu schlafen, da wir womöglich sonst die Ankunft verpassen :D naja aber Vorsätze würden nicht Vorsätze heißen, wenn man sie nicht einhalten würde. Also schliefen wir beide doch im Laufe der Zeit ein. Nach einer kurzen Schlummerphase konnte ich einen wunderschönen Sonnenaufgang über den Wolken erleben und fühlte mich sehr willkommen ein Foto zu schießen.

Ein wunderschöner Aufgang zwischen Chennai und Madurai
Schließlich setzten wir 7:15 auch in unserem finalen Flughafen auf und fanden einen völlig verschlafenen Flughafen vor. Verständlicherweise in dieser Tageszeit ... Wir schauten uns um ob wir schon Father Clement sehen der uns abholen wollte. Da dies nicht der Fall war holten wir erst unser Gepäck und tauschten die ersten Euro in Rupien um. In der Zwischenzeit hat uns Father Clement von draußen gesehen und mir zugewunken. Wir wurden sehr herzlich von ihm in Empfang genommen und stiegen in den klimatisierten Jeep ein, da selbst hier um diese Uhrzeit schon über 30 Grad herrschen. Wir sprachen ein bisschen über die Reise und das was uns im Muhil Centre erwarten wird. Aber so richtig erinnern kann ich mich nicht wirklich, da ich schöpft die Augen schloss und Henryk reden ließ. Nach einer Fahrt über das Land kamen wir schließlich in unserer neuen Gemeinschaft an und wurden auch hier nochmal von einigen Personen begrüßt und über unsere Familie und Herkunft in Deutschland ausgefragt. Auch trafen wir jetzt mit den anderen 2 Freiwilligen zusammen und somit war diese Einrichtung komplett. Das FSJ konnte beginnen ... aber erst nachdem Henryk und ich 6 Stunden Schlaf nachgeholt und uns beim Abendbrot indisch gestärkt haben........

Der Flughafen von Madurai - mit unserem standen dort 2 Flugzeuge

P.S. bei Fragen stellt sie und ich versuche darauf zu antworten ;) 

3 Kommentare:

  1. Was gab es denn zu essen am ersten Abend bei Muhil? Und mußt oder darfst Du mit den Fingern essen?

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    1. Am ersten Tag gab es Chapati und ein paar Beilagen. Ich darf mit Fingern, aber auch mit Messer, Gabel und Löffel essen. Je nachdem wie es mir beliebt.

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  2. Hallo Albrecht,
    schön von dir zu hören.
    Ich freue mich, dass ihr gut angekommen seid und nach der langen Vorbereitungszeit dein FSJ nun endlich richtig begonnen hat.
    Der Anfang klingt schon recht spannend und ich wünsche dir nun ganz tolle Erlebnisse mit Land und Leuten, Spaß bei der Arbeit und freue mich auf deinen nächsten Post.

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