Dann kam am Freitag die nächste Hürde: ich musste mein Abitur schaffen ... mit einem Notenpunkt in dem schriftlichen Abitur vorbeigerutscht ... Das bedeutete für mich, dass ich eine zusätzliche mündliche Prüfung mit mindestens 6 Notenpunkten bestehen musste. Damit meine Einrichtung in Indien sich nicht wundert warum ich so spät zusagen möchte schrieb ich ihr und bekam eine super aufbauende Nachricht zurück: Wir wünschen dir alles Gute für die Prüfungen. Lass uns wissen wenn es soweit ist. Wir warten auf dich :) So konnte doch echt nichts mehr schief gehen.
Der Tag der mündlichen Prüfung rückte immer näher. Die gesamte Woche davor habe ich nur gelernt um dann am Samstag davor nochmal eine kleine Lernpause zu machen ... Tanzabschlussprüfungen im Standard und Lateintanz. Für mich bedeutete dies 3 Prüfungen an dem Samstag zu tanzen. Nach diesem Marathon war ich natürlich ausgepowert und ging mit ein paar Freunden noch in die Stadt etwas essen. Wir quatschten und unterhielten uns ausgelassen über das Auslandsjahr und die Tanzprüfung ... Während wir einen Moment lang nicht auf meinen Rucksack aufpassten geschah was geschehen musste: der Rucksack wurde geklaut; innerhalb einer Minute wo wir nicht aufpassten. Sämtliche Dokumente wie Personalausweis usw. sowie EC-Karte und alle möglichen Unterlagen über Arbeiten und die Abivorbereitung waren verschwunden. Wir suchten sofort die nähere Umgebung nach dem Rucksack ab - erfolglos. Er könnte überall in jedem Hinterhof sein. Ich beschloss, da es schon sehr spät am Abend war, die letzte S-Bahn Richtung Heimat zu nehmen und eine Facebookaktion zu starten, damit der Rucksack wieder seinen Weg zu mir findet. Tatsächlich bekam ich dann zwei Tage später die ersten Unterlagen aus dem Laptopfach wieder ... Sämtliche Wege zu den Behörden wurden schon gemacht und alles gesperrt oder neu beantragt. Allerdings wurde auch meine medizinische Versorgung geklaut. Nachdem ich dies meiner Lehrerin mitteilte wurde ich am Montag nicht zur mündlichen Abiturprüfung zugelassen und zu meinem Hausarzt geschickt um einen Krankenschein abzuholen. Da ich am selben Tag noch meinen Diabetologen aufsuchte war ich sofort wieder ausreichend medizinisch versorgt und konnte am Mittwoch darauf die Prüfung nachholen. Prompt bestand ich die Prüfung und sagte am Abend dann meiner PPA (Project Partner Agreement) zu. Schlag auf schlag kamen die nächsten Schritte auf mich zu: Spenden sammeln, Reisepass abholen und dann die Papiere der Freunde durchlesen, damit ich auch ja keine Information verpasse.
Das nächste Ereignis steht kurz vor der Tür: die Bunte Republik Neustadt (BRN). Es ist das Highlight im Raum Dresden für alle jungen Menschen und eine super Möglichkeit Personen für das FSJ zu begeistern. Also rüstete ich auf - baute Schilder, richtete ein Ordnersystem in meiner Kamera ein und druckte Ordnerlisten aus. Ich fragte meine Fotografiefreundin Jenny, ob sie nicht zufällig Lust hätte mir zu helfen und sie sagte zu. Nun waren wir zu zweit super für drei volle Tage Erlebnis pur gerüstet. Wir trafen viele hilfsbereite Menschen die wir mit einiger Überredungskunst dazu bringen konnten etwas in den Klingelbeutel für das FSJ zu werfen. Damit diese auch nicht leer ausgehen gab es für jede Gruppe ein Foto als Erinnerung an die BRN. Leider ist Jenny dann am zweiten Tag so stark erkrankt, dass es nicht mehr möglich war bei den Foto-Spenden-Touren weiter mit zu machen. In dem Zusammenhang möchte ich mich erstmal sehr bei Jenny, Paula und all den anonymen Spendern von der BRN bedanken, dass ihr mich so sehr bei meinem FSJ unterstützt. Nun laufen die Arbeiten des E-Mail-Verteilers für die 160 Gruppen und mein Postfach sowie auch mein Computer kommen an ihre Belastungsgrenzen. Doch das nächste Spendenevent lässt schon auf sich warten: das Dresdner Elbhangfest.
Jenny und ich bei einer Verschnaufpause |
Eine frohe Woche wünscht euch euer Albrecht :)