Samstag, 20. Mai 2017

Südindienreise Alleppey - Kanyakumari - Kochi Teil 2

 Im Laufe des Tages haben wir uns dann entschieden die Inseln zu besichtigen und es hat sich meiner Ansicht nach gelohnt (Reiseempfehlung). Danach sind wir noch ein wenig über den Strandbasar geschlendert und haben von allen Seiten die Verkaufsrufe zu hören bekommen: "100 Rupees only", "What do you want?" und die interessierten Fragen von den uns umgebenden Menschen wo wir herkommen und wie wir Indien mögen. Am Nachmittag war es diesmal endlich so weit, dass ich den Swimming Pool in vollen Zügen genießen konnte… Das erste Mal baden in Indien… Das ließ ich mir nicht entgehen und blieb eine ganze Weile drin. Der nächste Tag sollte für mich etwas ganz besonderes werden: ich zog alleine mit meiner Kamera durch Kanyakumari und ich hatte nicht vor die Kirche und andere touristische Ziele zu besuchen, sondern ich wollte in Kontakt mit den hoer lebenden und arbeitenden Menschen kommen. So bog ich in eine Seitengasse ein und war in einer Welt die mir mittlerweile vertraut vorkommt. Häuser die sich aneinander reihten und Menschen die draußen kochten. Dazwischen ein paar Ziegen und Kühe und Cricket spielende Kinder. Ich erfreute mich an der Methode einen Balkon mit alten Flaschen und Erde zu einem Garten zu machen und habe später erst aktiv mitbekommen wie die Menschen die Dornbüsche in Tamil Nadu entfernen, denn sie werden einfach abgehackt und verbrannt. Während ich dabei zuschaute wollten ein paar Kinder fotografiert werden, was ich mir natürlich nicht zweimal sagen lasse, und kam dadurch ins Gespräch mit den Eltern derer. Bahnangestellte aus Punjab, die für 5 Jahre in den Süden versetzt wurden. Da es schon 4 Uhr war luden sie mich zum Chai in ihre Unterkunft an und kochten mir den wohl besten Chai den ich in Indien jemals getrunken hatte. Die einfache Einrichtung in der Wohnung ist, so würde ich behaupten, typisch für einen indischen Haushalt. Ein Gasherd, ein paar Betten, Fernseher, Plastikstühle und Eigenbedarf den man womöglich in 2-3 große Koffer packen könnte und alles völlig ausreichend. Wir plauderten ein wenig mit ein paar Brocken Englisch, ein paar Brocken Tamil und viel Körpersprache. Es stellte sich heraus, dass 2 der Arbeiter morgen um die Zeit, in der wir mit dem Zug nach Kochi abfahren, arbeiten werden. Da die Zeit nun wirklich vorangeschritten war und ich noch ein wenig laufen wollte verabschiedete ich mich bis morgen und ging noch einen kleinen Bogen über den Bahnhof, die Kirche und den Sonnenaufgangsstrand. Wie gesagt fuhren wir am nächsten Tag mit dem Zug nach Kochi und ich traf tatsächlich einen der beiden Arbeiter auf dem Bahnsteig. Ich bedankte mich nochmal für den Chai vom Vortag und stieg in den Zug ein. Kochi erreichten wir knappe 6 Stunden später. Da wir keine Orientierung hatten bestellten wir uns ein Uber, welches uns zum YMCA auf Ernakulam bringen sollte. Noch am selben Abend traf ich mich mit einer Freiwilligen aus meiner Organisation, welche ich auf dem Zwischenseminar kennengelernt habe. Sie gab mir ein paar Tipps was man besuchen könnte und ist am nächsten Tag dann mit ihren Eltern weiter in einen nahegelegenen Nationalpark gefahren. Die Stadterkundung von Kochi beschränkte sich im wesentlichen auf Fort Cochin, da der Tempel auf Ernakulam nur für Hindus erlaubt war. Auf Fort Cochin gab es zum einen das jüdische Viertel, die englische Kolonialkirche und die Biennale 2017 zu sehen. Die chinesischen Fischernetze fand ich persönlich nicht so herausragend, wie sie überall angepriesen wurden. Mich zog vor allem die Biennale in den Bann, da es da sehr viele Motive für ein Foto gab. Des weiteren hat mir auch der traditionell keralesische Tanz Kathakali sehr gut gefallen. Nach 3 Tagen in Kochi und ein paar Delfinen die wir im Wasser zwischen Fort Cochin und Ernakulam gesehen haben war die Zeit des Urlaub fast vorbei. In der letzten Ausstellung traf ich zufällig auf eine Freiwillige aus meiner Heimatstadt und wir tauschten uns wieder über gute Sehenswürdigkeiten aus. Da meine Familie bis auf meine große Schwester schon nach Deutschland abgereist waren aßen wir ein letztes Mal im Indian Coffeehouse und fuhren dann am Abend mit dem Sleeper Bus wieder zurück nach Madurai. Auf dieser Reise habe ich ein weiteres kulinarisches Highlight für mich entdeckt: Paneer(-Butter)-Masala. Also falls ihr die Möglichkeit dazu habt probiert es mit (Garlic-)Naan oder auch einfach weißem Reis aus. Es ist himmlisch.
Der Leuchtturm bei Langzeitbelichtung
Sonnenaufgang in Kanyakumari
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